Didgeridoo / Yidaki
Didgeridoo / Yidaki
Das Didgeridoo …
… (sprich: Ditscheridu) ist das „Yidaki“ der westlichen Welt. Es ist geschaffen aus einem von Termiten ausgehöhlten Eukalyptusstamm. Das obertonreiches Blasinstrument aus der Familie der Aerophone auf dem Tonerzeugungsprinzip der Polsterpfeife, gilt als traditionelles Musikinstrument der nordaustralischen Aborigines. Im traditionellen Zusammenhang wird es meistens aus einem von Termiten ausgehöhlten Stamm lokaler Eukalyptusarten gefertigt und dient als überwiegend rhythmisch eingesetztes Begleitinstrument für Gesänge und Tänze. Die klangliche und rhythmische Vielfalt entsteht durch Kombinationen aus Mundbewegungen, Atemtechnik und Stimmeffekten, basierend auf einem in der Tonhöhe nur leicht variierten Grundton und überblasten Tönen. Die Spiel- und Bauweise des Didgeridoo unterscheiden sich
wesentlich vom Yidaki (siehe nachfolgend).
Populär wurde das Didgeridoo in erster Linie durch die Verbreitung von Ethno- und Weltmusik in der westlichen Welt. Das Didgeridoo erfreut sich einer breiten Akzeptanz und Beliebtheit als Rhythmus- und zum Teil als Solo-Instrument. Vermehrt wird das Instrument auch in alternativen Therapien
und zur Selbstfindung angewendet. Die gesundheitlichen Aspekte des Didgeridoo
haben in den letzten Jahren enorm an Stellenwert zugelegt.
Das Yidaki …

… ist das archaische Blasinstrument der Aborigines Australiens. Es hat seinen Ursprung vor weit über 40’000 Jahren in den nördlichen Gebieten Australiens. Heute wird das Yidaki vor allem in den Gebieten von Nord-Ost Arnhemland von einigen wenigen Aborigines mehr oder weniger traditionell hergestellt. Besonders der Galpu-Clan und somit die Gurruwiwis halten die Tradition aufrecht und sind gegenüber der Nutzung durch die westliche Welt sehr offen. In den letzten Jahren gewann das Yidaki immer mehr an Bedeutung.
Noch heute wird dieses legendäre Ritual-Instrument bei traditionellen Zeremonien und rituellen Handlungen von den australischen Aborigines gespielt.
Der Ton des Didgeridoo oder Yidaki, kann durch seinen traditionell eher monotonen Toncharakter, bei SpielerInnen und ZuhörerInnen einen tranceähnlichen Zustand bewirken. Der tiefe und brummende Ton kann auch eine beruhigende, entspannende, beziehungsweise „erdende“ und somit heilende Wirkung auf seine ZuhörerInnen haben. Das Didgeridoo gilt auch ein sehr obertonreiches Instrument.
Die Spielweisen
Beim Didgeridoo entsteht der Ton durch die Vibration der Lippen, welche die Luftsäule im Instrument zum schwingen bringt. Erzeugt wird der Ton grundsätzlich mit lockeren, jedoch seitlich leicht gespannten Lippen. Mit dieser Technik kann ein Grundton erzeugt werden. Gleichzeitig zum Grundton können mit der Stimme und/oder mit Backen-, Kiefer-, Zungen- oder Zwerchfellbewegungen verschiedene Laute und Effekte erzeugt werden. Der Phantasie des/r SpielerInn sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Beim Yidaki wird der Ton durch ein „Vibrieren“ der Lippen erzeugt, der durch das Verdrängen von Luft aus dem Mundraum mittels der Zunge entsteht. Parallel werden dabei vielfach auch Stimmlaute eingesetzt.
Die Faszination des Didgeridoospielens liegt jedoch vor allem bei der zirkulären Atmung, mit welcher ein über Minuten durchgehender Ton erzeugt werden kann.
Beim zirkulären Atmen im westlichen Stil hält der/die SpielerInn den Ton aufrecht, indem er/sie mit dem Luftreservoir aus den Wangen weiterbläst (Backenatmung), während er/sie gleichzeitig über die Nase einatmet, um den Ton dann wieder über die normale Ausatmung (Lungenatmung) fortzusetzen.
Die traditionelle zirkuläre Atmung der Aborigines unterscheidet sich ebenfalls von der „westlichen“. Die traditionelle zirkuläre Atmung ist „lediglich“ ein Verdrängen von Luft aus dem Mundraum mittels der Zunge. Dadurch entsteht ein Dauer-Rythmus.
Mit der richtigen Anleitung gelingt es in der Regel recht schnell, den Grundton völlig nahtlos und ohne abzusetzen über Minuten zu spielen und dazu dem Didgeridoo einen ureigenen Rhythmus und eine ureigene Soundmodulationen zu entlocken. Eine Herausforderung für Körper, Geist und Seele.
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